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2009: 9,2% mehr insolvente Unternehmen

Die Zahl der eröffneten Verfahren stieg um 14,4%, jene der mangels Masse abgewiesenen Konkurse um über 3%.

Stichworte: Insolvenz | Insolvenzstatistik

Rd. 6.900 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2009

Nun stehen die Hochrechnungen für die Unternehmensinsolvenzen für das Jahr 2009 zur Verfügung. Demnach schlitterten in diesem Jahr knapp 6.900 Unternehmen in die (gerichtlich dokumentierte) Zahlungsunfähigkeit. Gegenüber dem Jahr 2008 bedeutet das eine Zunahme um rd. 9,2%. Der bisherige Spitzenwert von 7.000 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2005 wurde knapp nicht erreicht, die erwartete zweistellige Zuwachsrate konnte verhindert werden.

Deutlicher Anstieg bei den Schulden und betroffenen Arbeitsplätzen

Besonders deutlich fiel der Anstieg bei den eröffneten Konkursverfahren aus. Mit rd. 3.700 eröffneten Konkursverfahren ergibt sich gegenüber 2008 ein Plus von 14,4%. Gerade diesen Insolvenzfällen kommt aus volkswirtschaftlicher Sicht große Bedeutung zu. In aller Regel handelt es sich dabei um Arbeitgeberbetriebe mit zwar erheblichen Verbindlichkeiten, aber auch häufig mit Sanierungschancen.

Die Zahl der betroffenen Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr um 34% auf rd. 28.400 angestiegen, die Schulden der insolventen Unternehmen betragen rd. 4 Mrd. Euro. Das bedeutet einen Zuwachs um rd. 37% und wird nur von den Insolvenzpassiva aus dem Jahr1995 übertroffen - damals hatte allerdings die Konsum-Pleite die Statistik massiv beeinflusst.

Insolvenzgefährdete Branchen: Produktion und Transport

Schon 2008 hatte sich abgezeichnet, dass die industrielle Fertigung, die Exportgüterindustrie und das Transportwesen unter der Wirtschaftskrise besonders zu leiden haben. Dieser Trend hat sich 2009 deutlich verstärkt: Der Bereich Maschinen und Metall verzeichnete 2009 ein Insolvenzplus von 75%, dahinter rangieren Glas/ Keramik mit einem Plus von rd. 65% und Papier/ Druck mit einem Zuwachs von rd. 51%.

Die meisten Insolvenzen entfielen auf die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit 1.246 Verfahren, dahinter rangiert die Bauwirtschaft mit 1.089 Verfahren. Die Branche Maschinen/ Metall weist mit 290 Verfahren deutlich weniger Insolvenzen aus, allerdings rangiert sie mit Schulden in der Höhe von rd. 480 Mio. Euro an zweiter Stelle noch vor der Bauwirtschaft mit Insolvenzpassiva von rd. 425 Mio. Euro.

Oberösterreich und Salzburg besonders betroffen

Die stärksten Zuwächse haben Oberösterreich und Salzburg zu verzeichnen. In Oberösterreich wurden 2009 um 22% mehr Unternehmen insolvent, die Zahl der eröffneten Verfahren stieg um rd. 30%. Salzburg hatte ein Gesamtplus von rd. 27% zu verzeichnen, hier stiegen die eröffneten Insolvenzen sogar um rd. 77%!

Die östlichen Bundesländer wurden von der Krise offensichtlich weniger hart getroffen. Das Burgenland verzeichnete sogar ein Minus bei den Gesamtinsolvenzen (rd. -6%) und auch einen leichten Rückgang bei den eröffneten Insolvenzverfahren (-0,6%). Wien verzeichnet mit rd. 2.180 Fällen die meisten Insolvenzen, liegt mit einem Zuwachs von rd. 10% jedoch im Mittelfeld und bei den eröffneten Insolvenzen mit rd. 12% etwas unter dem Bundesdurchschnitt.

Für 2010 weiteres Ansteigen der Insolvenzen erwartet

Mit einem Insolvenzplus von 9,2% war Österreich 2009 im europäischen Vergleich sehr gut positioniert: der europäische Schnitt liegt bei rd. 35%.

Für 2010 rechnet allerdings der KSV 1870 noch mit keinem Rückgang bei den Insolvenzen sondern mit einem weiteren Anstieg. Als Gründe dafür werden noch nicht realisierte Anpassungen bei den Kapazitäten genannt. Für das Jahr 2010 geht der KSV von einem neuerlichen Zuwachs bei den Unternehmensinsolvenzen um rd. 12% aus.

Quelle: KSV 1870

Online seit: 21.12.2009

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