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Mit Basel II wird die Eigenmittelausstattung für Kreditinstitute neu geregelt. Die Bonität der Kreditnehmer wird in Zukunft darüber bestimmen, wie hoch die Eigenmittel der Kreditinstitute sein müssen.
Die Richtlinie wird seit 1999 diskutiert und wird voraussichtlich 2005 auf europäischer Ebene verabschiedet. Sie wird dann 2007 in Kraft treten.
Wichtig: Die Banken beginnen bereits jetzt mit der Umsetzung der Basel II-Richtlinie. Sie sollten sich daher bereits jetzt damit beschäftigen, wie Ihr Unternehmen davon beeinflusst wird!
Bei einem Ausleihungsvolumen bis zu 1 Mio. Euro wird der Kredit als "Privatkundenkredit" eingestuft. Die Bank, muss in diesem Fall deutlich niedrigere Eigenmittel unterlegen als bei Krediten über 1 Mio. Euro. Kleine Unternehmen sollten von dieser Regelung profitieren.
Bei einem Kreditvolumen über 1 Mio. Euro wird die Bonität des Kunden nach einem einheitlichen Schema beurteilt. Der Kunde wird einer Bonitätsklasse zugeordnet - dieser Prozess wird als Rating bezeichnet. Je schlechter die Bonität des Kunden, umso mehr Eigenmittel muss das Kreditinsitut unterlegen. Banken werden in Zukunft deutlich mehr Eigenkapital für schlecht geratete Kredite unterlegen müssen als bisher.
Die Eigenkapitalausstattung der Banken ändert sich ja nicht, die Banken werden daher voraussichtlich weniger Kredite vergeben können. Basel II wird jedenfalls spürbare Veränderungen in der gesamten Kreditgebarung der Banken mit sich bringen. Es wird voraussichtlich auch für Kleinunternehmer und Private schwieriger bzw. teurer werden, Kredite zu bekommen.
Konkrete Prognosen über Verteuerungen oder Verbilligungen von Krediten sind derzeit noch nicht möglich.
Voraussichtlich wird Basel II durch die 1 Mio. Euro-Grenze für Kleinunternehmer nicht zum oft befürchteten Schreckgespenst. Sie sollten trotz allem Überlegungen anstellen, wie Sie bei Ihrer Bank eine gute Bonitätsbeurteilung erreichen können.
Online seit: 28.07.2003