Stichworte: Junge Unternehmen | Sanierungsverfahren | Studien
Während Österreich eine recht gute Fortführungsquote im Rahmen gerichtlicher Insolvenzverfahren aufweist, werden insolvente Unternehmen in Deutschland häufiger geschlossen. Die 1999 in Kraft getretene Insolvenzordnung sollte durch die Einführung des Insolvenzplans zu mehr Sanierungen und damit zum Erhalt der Unternehmen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens führen. Generell wurden diese Erwartungen bislang nur in geringem Maße erfüllt.
Die Studie „Ursachen für das Scheitern junger Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens“ kam zu dem Schluss, dass gerade junge Unternehmen nur in Ausnahmefällen weitergeführt werden. Für junge Unternehmen stellt im Fall einer Insolvenz die Schließung den absoluten Regelfall dar, die Sanierung die absolute Ausnahme.
Dabei werden in erheblichen Umfang auch Unternehmen geschlossen, obwohl sie über eine hinreichende Substanz zur erfolgreichen Markttätigkeit verfügen. Immerhin 60% der jungen Unternehmen, die in die Insolvenz schlitterten, haben die Gewinnschwelle überschritten. In der Realität werden solche Unternehmen nicht identifiziert und bekommen daher keine Chance zur Sanierung. In den Jahren 2000 bis 2008 gingen in Deutschland jährlich rd. 45.000 Arbeitsplätze durch Schließungen von jungen Unternehmen im Rahmen von Insolvenzverfahren verloren.
Für die geringe Anzahl an Sanierungen bei jungen Unternehmen werden im Wesentlichen drei Gründe genannt:
Quelle: Ursachen für das Scheitern junger Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens. Studie im Auftrag des BM f. Wissenschaft und Technologie, 2010
Online seit: 03.03.2011
Überlebenshandbuch für Selbständige und Jungunternehmer