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Strategiekrise - Ertragskrise - Liquiditätskrise

Krisen durchlaufen in aller Regel typische Stufen. Je früher die Krise identifiziert wird, umso größer ist der Handlungsspielraum

Stichworte: Krisenverlauf | Liquiditätskrise | Strategiekrise | Strategische Positionierung | Warnsginale Krise

Krisen fallen nicht vom Himmel

In aller Regel bauen sich Krisen systematisch auf. Auch ein Orkan beginnt als laues Lüftchen, durch das Zusammentreffen bestimmter Umstände gewinnt er seine vernichtende Kraft. Wenn Meteorologen diese bedrohlichen Konstellationen rechtzeitig erkennen, kann das Menschenleben retten.

Handlungsspielraum und Bedrohung

Unternehmer/innen müssen ihre eigenen Meteorologen sein und ihre Windmessungen selbst durchführen. Und so wie bei der Wetterfront ist es auch im wirtschaftlichen Bereich: je früher man erkennt, dass sich eine Schlechtwetterlage abzeichnet, umso eher kann man seine Besitztümer noch wetterfest machen. Ist die Bedrohung bereits unmittelbar spürbar - steht die Windhose also schon vor der Tür - kann man im allerbesten Fall nur mehr das Notwendigste retten.

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Die strategische Krise - eine unangenehm kühle Brise

Eine Strategiekrise bedroht Ihr Unternehmen nicht heute und sofort, aber in Zukunft. Änderungen im Konsumverhalten oder in der Bevölkerungsstruktur, neue Entwicklungen am Markt, Gesetzgebung und Politik beeinflußen die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten Ihres Unternehmens. Ihr Unternehmen befindet sich in einer strategischen Krise, wenn solche Faktoren erkennbar sind, die ihr Unternehmen bedrohen könnten. Einige Beispiele:

  • Die großen Lebensmittelketten und Supermärkte haben kleine Lebensmittelgeschäfte zu einer Ausnahme werden lassen
  • Wer bringt heute noch einen Fernseher zur Reparatur? Der Preisverfall bei Neugeräten macht eine Reparatur für den Kunden in vielen Fällen unrentabel.
  • Der Bau einer Umfahrungsstraße löst das Lärmproblem für die Anrainer, bedeutet aber häufig für kleine Unternehmen im Ortskern das Aus.

Alle diese Entwicklungen kommen nicht von heute auf morgen und bieten noch die Möglichkeiten zu reagieren: Standort verlegen, neue Kundengruppen ansprechen, eigene Produkte oder Dienstleistungen weiter entwickeln, Kooperationen eingehen - je nach dem, was Ursache der strategischen Krise ist. Werden in dieser Phase des leisen Umbruchs keine Maßnahmen ergriffen, so befinden wir ums auf bestem Wege zur Phase 2:

Die Ertragskrise - Sturmwarnung

Ihr Unternehmen befindet sich bereits in einer Ertragskrise, wenn Ihre Gewinne oder Umsätze sinken. Spätestens wenn die Schulden immer mehr werden ohne dass dabei Geld in Investitionen geflossen ist, haben Sie ein ernstes Problem. Es ist jene Zeit, in der die Bank des öfteren zum Gespräch bittet und sie Schwierigkeiten haben, offene Rechnungen noch fristgerecht zu bezahlen.

Die Ertragskrise ist unmittelbar spürbar und drückt sich jetzt in Zahlen aus. Gleichzeitig ist Ihr Handlungsspielraum schon merklich eingeschränkt. Einerseites muss die strategische Ausrichtung korrigiert werden. Andererseits müssen nun auch Schritte in Richtung Kostensenkung und Optimierung der Abläufe unternommen werden. Werden diese Maßnahmen nicht oder nicht rasch genug umgesetzt, dann bewegen wir uns auf die nächste Phase zu:

Die Liquiditätskrise - Die Windhose

Viele beginnen erst in dieser Phase von einer Krise zu sprechen, tatsächlich befinden wir uns schon im Endstadium. Sie können Ihre Rechnungen nicht mehr fristgerecht bezahlen, Mahnungen stapeln sich am Schreibtisch. Die Bank ist nicht mehr verhandlungsbereit und Lieferanten beginnen, nur mehr gegen Vorauskassa zu liefern.

Wenn in dieser Phase nicht zügig Maßnahmen umgesetzt werden, dann ist der Weg in die Insolvenz kaum mehr zu vermeiden.

Ist dieser Ablauf zwingend?

Nein, ist er nicht. Ertragskrisen können zum Beispiel durch eine ungünstigen Kostenstruktur verursacht werden. Auch ein BSE-Skandal kann unvorhergesehen zu einer Ertragskrise führen und eine Naturkatastrophe kann beispielsweise eine akute Liquiditätskrise verursachen. Die Statistiken zeigen jedoch, dass nur ein sehr geringer Anteil der Insolvenzen auf unkontrollierbare externe Faktoren zurück zu führen ist.

Online seit: 14.11.2003

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